Stiftungen in Ost- und Westdeutschland

Bis heute finden sich in gewissen Bereichen Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland, das ist auch beim Thema Stiftungen nicht anders. 1613 Stiftungen im Osten stehen 20.175 Stiftungen im Westen gegenüber.[1] Gründe für diesen signifikanten Unterschied finden sich vor allem in der Staatsauffassung der DDR. Stiftungen als Ausdruck zivilgesellschaftlichen Engagements waren nicht erwünscht. Und bis 1956 wurden so rund 90 Prozent aller bestehenden Stiftungen im Osten aufgelöst. Nach der Wende sorgte vor allem das geringere Vermögen in den östlichen Bundesländern für eine geringere Anzahl an Stiftungen.[2]

Der Osten holt auf

Doch der Osten holt mit großen Schritten auf! Im Jahr 2019 allein wurden über 30 neue Stiftungen gegründet. „Der Mauerfall war der Startschuss für die Entwicklung einer lebendigen Zivilgesellschaft und die Gründung zahlreicher Stiftungen in Ostdeutschland“, sagt Prof. Dr. Joachim Rogall, Vorstandsvorsitzender der Bundesverbandes Deutscher Stiftungen.[3] So haben die Bundesländer im Osten mittlerweile zumindest was die Gründungsdynamik betrifft die Nase vorne. Deutschlandweit belegen hier Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Sachsen die ersten drei Plätze. Sie alle liegen mit ihrer Wachstumsrate deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt von 2,1 Prozent.[4]

Starkes Zeichen für bürgerschaftliches Engagement

Aber nicht nur was die Anzahl an Stiftungen betrifft, auch die Art wie gestiftet wird unterscheidet sich bei Stiftungen in Ost- und Westdeutschland. Während im Westen besonders Einzelpersonen mit großem Vermögen stiften, stehen im Osten Bürger- und Gemeinschaftsstiftungen im Fokus. In diesen engagieren sich Menschen gemeinsam. Statt Erträgen aus dem Stiftungsvermögen ermöglicht hier bürgerschaftliches Engagement und Fundraising die Arbeit der Stiftungen.[5] „Das Engagement von Stiftungen in Ostdeutschland ist heute wichtiger denn je. Wir brauchen es, um die Zivilgesellschaft zu stärken.“, erklärt Dr. Eva Sturm, Beiratsmitglied des Bundesverbands Deutscher Stiftungen und Vorstand der Cellex Stiftung Dresden.[6] Trotz der erschwerten Ausgangsposition holt der Osten so auch in Sachen Stiftungen immer weiter auf. „[Sie] setzen heute […] ein starkes Zeichen für Demokratie, gesellschaftlichen Zusammenhalt, Vielfalt, bürgerschaftliches Engagement und Menschenfreundlichkeit.“, so Rogall.[7]


[1] Aus: „30 Jahre Mauerfall: Stiftungen im Osten holen auf“: https://www.stiftungen.org/de/presse/mitteilung/30-jahre-mauerfall-stiftungen-im-osten-holen-auf.html (09.01.2020)

[2]„30 Jahre Mauerfall: Stiftungen im Osten holen auf“: https://www.stiftungen.org/de/presse/mitteilung/30-jahre-mauerfall-stiftungen-im-osten-holen-auf.html (09.01.2020)

[3] Aus: „30 Jahre Mauerfall: Stiftungen im Osten holen auf“: https://www.stiftungen.org/de/presse/mitteilung/30-jahre-mauerfall-stiftungen-im-osten-holen-auf.html (09.01.2020)

[4]„30 Jahre Mauerfall: Stiftungen im Osten holen auf“: https://www.stiftungen.org/de/presse/mitteilung/30-jahre-mauerfall-stiftungen-im-osten-holen-auf.html (09.01.2020)

[5] Aus: „30 Jahre Mauerfall: Stiftungen im Osten holen auf“: https://www.stiftungen.org/de/presse/mitteilung/30-jahre-mauerfall-stiftungen-im-osten-holen-auf.html (09.01.2020)

[6]„30 Jahre Mauerfall: Stiftungen im Osten holen auf“: https://www.stiftungen.org/de/presse/mitteilung/30-jahre-mauerfall-stiftungen-im-osten-holen-auf.html (09.01.2020

[7] Aus: „30 Jahre Mauerfall: Stiftungen im Osten holen auf“: https://www.stiftungen.org/de/presse/mitteilung/30-jahre-mauerfall-stiftungen-im-osten-holen-auf.html (09.01.2020)

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